Palawan-Bengalkatze

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Palawan-Bengalkatze

Prionailurus bengalensis heaneyi

 

Wie der lateinische Name schon verrät, ist diese kleine Unterart der Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) mit der uns schon bekannten Fischkatze (Prionailurus bengalensis viverrinus) verwandt. Mehr zur Fischkatze können sie im Buchkapitel Fischkatze oder Blogfolge "Neue Partnerin für Ratu" nachlesen. Mit einem Gewicht von nur 1,4-1,9 kg ist sie aber deutlich kleiner und gehört sogar zu den kleinsten Raubkatzen der Welt.

 

Das Fell ist, sowie bei der Fischkatze, grau bis gelbbraun mit dunklen Flecken unterschiedlicher Größe und Form getupft. An der Schnauze, Hals und Bauch ist das Fell weiß mit kleinen schwarzen Flecken. Der Kopf ist relativ klein mit großen Augen und ist mit zwei markanten Streifen gezeichnet. Die Ohren sind rund.

 

Die Palawan Katze lebt auf den Philippinen auf der westlichen Insel Palawan und auf einigen umliegenden Inseln. Der Bestand ist leider unbekannt, aber wir können davon ausgehen, dass es, wie bei den anderen wildlebenden Arten in Asien, rückläufig ist. 

In Zoos außerhalb der Philippinen werden diese kleinen Raubkätzchen derzeit nur im Tierpark Berlin, Zoo Prag, Zoo Pilsen und im Englischem Zoo Exmoor gehalten.

 

Der erste Vertreter dieser Südostasiatischen Art traf bereits im Jahr 1961 aus dem Zoo Hanoi in Berlin an, die Exemplare, die in Prag und Pilsen leben, stammen aus Berlin. 

Seit 1964 vermehren sich die Katzen in Zoos erfolgreich.

 

                                                                               Bengalkatzen

Bengalkatzen  werden auch Leopardenkatzen genannt. Sie sind Einzelgänger, können gut klettern und schwimmen. Genauso wie die Fischkatzen, besitzen auch die Bengalkatzen Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Sie ruhen in Bäumen oder verstecken sich im Dickicht am Boden. Zu ihren Beutetieren gehören Vögel, Eidechsen, Nager, Käfer, Hühner, Fische oder Krebstiere. Zu der Art von Bengalkatzen gehören 12 Unterarten, die sich in der Größe und Fellfarbe unterscheiden. Der internationale Handel mit Bengalkatzen aus Bangladesch, Indien und Thailand ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt, in anderen Populationen ist der Hander nach CITES-Anhang II geregelt. 

 

Tragezeit: 55-70 Tage (2-3 Jungtiere)

Lebenserwartung: etwa 13 Jahre

 

Bengalkatzen wurden schon vor etwa 5000 Jahren in China domestiziert, wie die Ausgrabungen nahe dem Dorf Quanhucun bewiesen haben. Die dort gefundenen "Hauskatzen" - Knochen stammen eindeutig nicht von einer Wildkatze (Felis silvestris), dem Vorfahren unserer Hauskatzen, sondern von der asiatischen Bengalkatze.

 

Dass diese früheren "Hauskatzen" schon teilweise domestiziert waren, schließen Forscher aus verschiedenen Indizien. Die untersuchten Unterkiefer waren vergleichsweise klein, was ein Zeichen für die Anpassung an den Menschen sein könnte, die Zähne eines Tieres waren flächenhaft abgenutzt, was darauf hinweist, dass Menschen sie gefüttert haben und natürlich auch die Tatsache, das ein Tier vollständig beerdigt gefunden worden war, spricht auch für eine enge Beziehung zum Menschen.

 

Es ist also auch nicht verwunderlich, dass wir auch heute diese kleinen Raubkatzen interessant finden und daraus sogar eine neue Hybridrasse entstanden ist.  Nämlich aus der Kreuzung von einer Bengalkatze, kurz als ALC bezeichnet (Asian Leopard Cat),  und einer kurzhaarigen Hauskatze (z.B. die Ägyptische Mau, Abessinier, getupfte Orientalisch Kurzhaar oder American Shorthair). Diese wird zwar auch Bengalkatze genannt, aber es handelt sich nach der Hybridisierung natürlich  um zwei verschiedene Katzenrassen.

 

Die erste Verpaarung fand im Jahr 1963 statt. Die Rasse ist noch relativ jung, denn sie wurde erst im Jahr 1985 vom amerikanischen Zuchtverband "TICA" offiziell anerkannt.

 

Die ersten Folgegenerationen werden "Foundation Bengalen" genannt.  Für sie  gelten  besondere Haltungsregelungen und sie brauchen auch unbedingt ein Außengehege, sowie geheiztes Innengehege. Sie sind nicht gerade wohnzimmertauglich, denn der Wildkatzenanteil überwiegt. Nach der Geschlechtsreife markieren sowohl Kater als auch die Kätzinnen ihre Umgebung. In Deutschland ist die Haltung deswegen nur mit eine Genehmigung möglich.

Das Gehege sollte mindestens 10 m² (pro Tier) groß  und 2,5 Meter hoch sein, über ein Schwimmbecken verfügen und mit vielen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein. 

Ab der F4 Generation gelten diese Katzen als voll domestiziert und sind auch zu Ausstellungen zugelassen.

 

Bengalen werden auch manchmal als die "Leopardette" bezeichnet. Sie  sind sehr aktiv, verspielt, schwimmen gern und brauchen deswegen viel Beschäftigung. Sie sind aber auch sehr anhänglich, verschmust und folgen gerne ihrem Menschen.  Sie können sogar lernen zu apportieren.

Der Preis für Bengal-Kitten liegt bei 1000-2000€.

 

Erlaubte Farben sich Black(Brown) tabbies, Seal points ( snow, sepia, mink) Silber und Blau.

Grundmuster sind Spotted - die getupfte Variante, Marbled - marmorierte Variante.

 

 

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Nächste Woche geht es natürlich weiter.

 

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QUELLEN: Spektrum.de, Zoodirektoren.de, Wikipedia, Zoo Prag, Zoo Pilsen,  Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren, Buch - "Raubkatzen in menschlicher Obhut"

 

TITELFOTO: Palawan Katze aus dem Zoo Pilsen, leider nur durch Glasscheibe und bei schlechtem Licht - ISO 4000

 

 

Nicht vergessen - Von jedem Buch und Ebook, das direkt bei Tredition im Verlag Shop gekauft wird, spende ich 10% meiner Provision an den Tierschutz. Wer also mein Buch noch nicht gekauft hat und möchte es gerne kaufen, kann damit auch etwas Gutes tun. 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Silvia Hönicka (Mittwoch, 17 Februar 2016 11:31)

    Hallo, wie immer ist der Bericht sehr interessant. Allerdings hätte ich ein paar kritische Worte zu der "neuen" Rasse gut gefunden.
    Liebe Grüße
    Silvia

  • #2

    Raubkatzen in menschlicher Obhut (Mittwoch, 17 Februar 2016 13:24)

    Liebe Silvia, vielen Dank für dein Feedback. Ich möchte noch mehr über Bengalen erfahren und Züchter besuchen, wenn ich da etwas für Kritik finde, werde ich auch davon schreiben. Bengalen sind aber fast genauso groß wie Hauskatzen und auch die Tragezeiten, wie ich bin jetzt rausgefunden habe, sind auch fast gleich, also gehe ich davon aus, das die Verpaarung und Austragung weniger Gefahren mit sich bringt als bei Servalen und Hauskatzen. Aber wie " gesagt" ich möchte noch mehr zu diesem Thema erfahren und darüber auch schreiben.

  • #3

    Döltl Eva (Mittwoch, 17 Februar 2016 21:38)

    Wieder was dazugelernt ! :-) Danke !
    Und mir ein paar Gedanken gemacht !
    Liebe Grüße Eva


  • #4

    Susanne Lindner (Dienstag, 23 Februar 2016 19:18)

    so gut geschrieben auch ich lerne immer noch da zu, danke das du dir diese mühe machst.