Raubkatzen in menschlicher Obhut - Das Buch

 

 

 

Nachdem ich mein Buch "Raubkatzen in menschlicher Obhut" endlich nach Jahren intensiver Recherchen veröffentlich habe, werde ich oft gefragt: "Was, du hast ein Buch geschrieben, wie kommst du dazu? " 
Ja, ich bin weder eine Zoologin, noch arbeite ich im Zoo oder habe eine Raubkatze Zuhause. 
Der ursprüngliche Gedanke war eigentlich ganz einfach.
Gerade bei der digitalen Fotografie sammeln sich nach ein paar Jahren sehr viele Fotos an und dass die Bilder nicht nur auf der Festplatte bleiben, wollte ich die schönsten Fotos in einem Fotoband verewigen. Ich ahnte gar nicht, dass es sich am Ende fast zu einem Sachbuch über Raubkatzen entwickelt, mit sehr vielen Informationen über die Haltung, Aufzucht, Paarungsverhalten, Ausbildung, Besonderheiten, Vorlieben oder Charaktere der Tiere, wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungen.
Wie auch viele von euch, besuche ich gerne Zoos, um dort zu fotografieren. Seit 2009, als ich die erste SLR Kamera bekommen habe, ist es zu einem sehr intensiven Hobby geworden und seit diesem Jahr bin ich auch offiziell eine freiberufliche Tierfotografin. Am Anfang war ich noch unschlüssig, was mir am meisten Spass macht. Hübsche Mädels vor meiner Kamera zu haben und die Bilder in Modelagenturen und Portalen zu sehen, ist nicht ohne. Ich habe sogar drei Monate bei eine Hochzeitsfotografin als Assistentin mitgeholfen, aber die Arbeit mit Menschen ist manchmal auch sehr schwierig. Wenn mir dagegen ein tolles oder seltenes Bild von einem Hund, einer Katze oder einem Raubtier gelungen ist, war die Freude besonders groß und oft auch ein tolles Erlebnis. Tiere haben mich schon immer fasziniert. Bären, Greifvögel, Hunde, aber am meisten zog es mich zu den Raubkatzen hin. 

Jeder, der gern fotografiert, stellt seine Fotos online, aber dabei bleibt es meistens nicht. Viele Hobby Tierfotografen sind mit der Zeit richtige Experten. Ich kenne viele, die unter ihre Fotos sogar die lateinischen Namen ihrer "Modelle" schreiben, erkennen unterschiedliche Arten von Blumen, Insekten oder Vögeln. Bei Zootieren wissen sie, wann sie Geburtstag haben oder was ihr Lieblingsspielzeug ist. Ich wollte natürlich auch immer wissen, was für ein Tier ich eigentlich fotografiere, habe mir bei wenig bekannten Tieren die Schilder abfotografiert und Zuhause im Internet nachgeschaut. Nach meiner Meinung gehört zur Tierfotografie außer Ausrüstung, Geduld oder Zeit auch eine gehörige Portion Erfahrung und Wissen über die Lebensweise und das Verhalten der Tiere.
Also wie soll ich mein Fotoband am besten gestalten?
Wenn Sie Fotos im Zoo machen, heißt es noch nicht, dass Sie diese auch in einem Fotoband veröffentlichen dürfen. Und ein Fotoband sollte auch eine Struktur haben. Wie mach ich es also? Sollten nur Tiger oder doch alle Grosskatzen drin sein? 

Ich hatte leider nicht die Zeit oder Möglichkeit in Afrika oder Asien Tiere in der freien Wildbahn zu fotografieren. Ich schrieb daher am Anfang mehrere Zoos an, mit der Anfrage ob ich schon vorhandene Fotos nutzen darf oder ob ich kommen kann, dort fotografieren und den Pflegern oder Zoologen ein paar Fragen stellen kann. Der Tiergarten Nürnberg antwortete als erster und ich durfte nur zwei Tage später eine wunderbare Stunde bei den Schneeleoparden mit ihrer Pflegerin Alex verbringen und vieles erfahren. Damals wusste ich auch noch nicht, das der Tiergarten auch mein größter Unterstützer in meinem Vorhaben sein wird. 
Vielen, vielen Dank noch mal für Alles!

Danach hatte ich bei den deutschen Zoos nicht mehr so viel Glück, nur noch die Willhelma Stuttgart fand meine Idee gut und ich durfte eine tolle Führung durch das Raubtierhaus erleben und die Jaguardame Petra und die Persischen Leoparden Mesched und Aman kennenlernen. 
Sie haben natürlich ein eigenes Kapitel in meinem Buch bekommen. 

In Deutschland gibt es leider auch Zoogegner und die Zoos wollen daher nicht mit jedem sprechen, aus Angst, dass die Leute es drehen und gegen sie verwenden können. Warum sind diese Leute gegen Zoos, ist an den Behauptungen was dran, wie leben eigentlich die Tiere im Zoo, wie ist es im Zirkus oder in privater Haltung? Man hört ja einiges.....

Mit diesen Überlegungen wollte ich dann nicht mehr nur Fotografieren, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen  werfen und mir ein eigenes Bild machen. 
Dank Internet und Facebook schrieb ich danach Zoos auch in Tschechien und den Zoo in Bratislava, sowie auch die Tigeroase in der SLowakei an. Die waren schon viel offener, sie wollen selbst viele Menschen über die Zooarbeit aufklären. Denn Zoos tun viel mehr, als nur Tiere Auszustellen. Das war vielleicht bei der Eröffnung der ersten Zoos vor Hundert Jahren der Ursprungsgedanke, in Zeiten von Weltreisen und Internet sieht es ganz anders aus. Was sind genau Erhaltungs- und Zuchtprogramme, ist eine Auswilderung bei Tieren, die im Zoo geboren sind, möglich und wenn ja, wie läuft es ab? Gibt es neue Wissenschaftliche Erkenntnisse über Raubkatzen? Das waren die ersten Fragen. 
Dazu kommt auch, dass sich Tiere in menschlicher Obhut in mehreren Hinsichten von ihren Verwandten in der Wildnis unterscheiden. Sie sind größer, haben ganz andere Bedürfnisse, die Lebenserwartung steigt, die Nähe zu Menschen verändert sogar  ihr Verhalten. 
Ist die Unterbringung ausreichend groß, langweilen sich die Tiere nicht, wie erkenne ich eigentlich eine schlechte Haltung? Das waren weitere Fragen, die mich beschäftigten. 

Ich besuchte später auch private Halter und Züchter. Schon im Jahr 2011 hatte ich das Glück, den Tiertrainer Christian Walliser und seine Tiere kennenzulernen und damit Einblicke in das Leben der Raubkatzen im Zirkus zu  gewinnen. Es war ganz anders, als ich erwartet habe. Deswegen musste ich auch über die Zirkushaltung schreiben. 

Viele denken vielleicht, dass ich die Haltung von Raubkatzen in menschlicher Obhut verherrlichen möchte. Das stimmt nicht ganz, natürlich bin ich von diesen Tieren fasziniert, aber es gibt auch Schattenseiten, die mir ganz und gar nicht gefallen. Es muss sich noch vieles verändern. 
Was bei der Raubkatzenhaltung alles schief gehen kann, habe ich im Raubkatzen- und Exotenasyl gesehen, eine Auffangstation , in der Tiere aus schlechter oder illegaler Haltung ihr neues Zuhause finden.

Als ich dann die ganzen Notizen, die ich angesammelt habe, endlich aufgeschrieben habe, waren es ganze 85 A4 Seiten Text. Antworten auf Fragen, die eigentlich viele von uns haben. Ich muss dazu kein Zoologe sein, es ist ganz einfacher Journalismus.

Ja, mein Buch können sie jetzt auch kaufen, aber damit ist es noch lange nicht zu Ende. In der Welt der Raubkatzen gibt es immer etwas Neues, auch die Wissenschaft schläft nicht. Denn Raubkatzen sind leider immer noch nicht sehr erforscht. Mit Monitoring, DNA Tests und vielen weiteren Methoden können wir fast täglich neue Erkenntnisse aus dem Leben dieser wundervollen Tiere  gewinnen und damit vielleicht ihr Leben mit uns besser machen, denn wer wusste vor 30-40 Jahren schon, dass Tiger oder Jaguare gerne schwimmen und daher im Gehege auch eine Badestelle stehen sollte? In meiner Kindheit waren in den Zoos nur Betonkäfige, die sind heutzutage nicht tiergerecht und damit nicht mehr erlaubt.

Es gibt über 30 Raubkatzenarten, ich habe erst über 13 davon geschrieben, das wird eine lebenslange Aufgabe für mich sein, nach weiteren Neuigkeiten zu suchen, viele neuen Persönlichkeiten unter den Katzen kennenzulernen und es wird bestimmt eine Fortsetzung meines Buches geben. Sie müssen aber nicht wieder jahrelang warten! 
Aus diesem Grund schreibe ich diesen Blog, in dem ich euch an meinen "Forschungen" teilhaben lassen möchte. Denn ich denke, mit meinen Fragen bin ich bestimmt nicht alleine. 
"Wenn wir Raubkatzen nicht mehr als wilde Kreaturen ansehen würden, sondern als einzelne Individuen, würde sich unser Bild über ihr Leben verändern."
Kevin RIchardson
Von jedem Buch und Ebook, das direkt bei Tredition im Verlag Shop gekauft wird,  möchte ich am ende des Jahres 10% meiner Provision an den Tierschutz spenden.  Wenn sie also mein Buch noch nicht haben, kaufen Sie es bitte nicht im Laden oder bei Amazon, denn dann geht fast die ganze Provision an die Händler.
Vielen Dank! 

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Kommentare: 6
  • #1

    Kamikatze (Mittwoch, 16 März 2016 17:46)

    Ich wünsche Dir viel Erfolg mit deinem Buch, ich finde die Idee klasse !

  • #2

    Döltl Eva (Mittwoch, 16 März 2016 22:55)

    Liebe Katerina, das ist eine wunderschöne Aufgabe, die du dir vorgenommen hast. Freu mich auf deine weiteren Bloggs !
    Weiterhin viel Erfolg !

  • #3

    Pavla (Montag, 21 März 2016 23:33)

    Liebe Katka, es ist sehr spannend, was alles könnte das Hobby bewirken! Wir drücken die Daumen und wünschen noch mehrere nette und interessante Begegnungen!

  • #4

    Jara (Dienstag, 19 Juli 2016 20:55)

    Danke, endlich habe ich das Buch gefunden!

  • #5

    Mike (Sonntag, 16 Juni 2019 08:34)

    Super hast dar gemacht Dankeschön Ich werde mir dieses Buch auf dem schnellsten Weg besorgen. Warum eigentlich ? Ich will meine Tiere ja auch näher und besser kennenlernen und mein Traum mit ihnen zu kommunizieren.

    Freiwiller Helfer Revier Raubtiere

  • #6

    katerina Mirus (Sonntag, 16 Juni 2019 12:08)

    Dann solltest du am besten noch auf das zweite Buch warten , da wird mehr über die eigentliche Haltung, Enrichment, Sozialisierung und co drin sein